Hier ein kleines Kurz-Interview mit der deutschen Synchronstimme von „Kent Brockman“  -  Donald Arthur!!!

 

 

 

 

Frage: Wie sind Sie in die Synchron-Branche gekommen?

 

Wie kam ich in die Synchronbranche? Ich war pleite! Meine heißersehnte Karriere als Opernsänger, für die ich von New York nach Europa umgesiedelt war, hatte ich nicht realisiert und ich habe dringend nach anderen Möglichkeiten gesucht, um Geld zu verdienen. Irgendwann ging ich über die Straße in München und traf einen Kollegen, der mich fragte, ob ich synchronisieren könne. Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach, brauchte aber dringend Geld für die Miete und als er mir sagte, dass man für Synchronarbeit DM 75,-- pro Tag verdienen könnte, ging ich ins Studio, setzte mich in den Warteraum und wartete auf die erste Möglichkeit, vor ein Mikrophon zu gehen.

 

 

Frage: Können Sie sich noch an Ihre erste Synchronrolle erinnern? Wo war das?

 

Meine erste Synchronrolle (an dem Tag!) war eine Stimme in der Gruppe – ich schrie: „alles auf die Schleusen!“ und murmelte vor mich hin bei der O-Ton Nachsynchronisation des deutsch-jugoslawischen Spielfilmes Onkel Toms Hütte.

 

 

Frage: Macht Ihnen die Synchronarbeit nach so vielen Jahren immer noch Spass oder gibt es auch Rollen, die Sie nicht, oder besonders gern sprechen würden?

 

Man macht halt, was kommt. Es ist ein Broterwerb, meistens macht es Spaß mit guten Kollegen zusammenzuarbeiten, egal wie blöd die Rolle ist, aber die meisten Rollen, die ich spreche sind glücklicherweise alles andere als blöd.

 

 

Frage: Haben Sie selbst einen Lieblingsfilm, -synchronschauspieler oder -rolle?

 

Fast alle Filme, wo ich die Ehre hatte, Sir Peter Ustinov zu synchronisieren, waren eine fantastische Spaßquelle – von ihm auf der Leinwand habe ich ungeheim viel Handwerk und auch Kunst gelernt.

 

 

Frage: Gab es eine Rolle, die Ihnen am meisten Spaß gemacht hat? ...Welche?

 

Ich glaube, am meisten hat mir die Rolle des „Mr. Cheswick“ in Einer flog über´s Kuckucksnest gemacht. Leider kann ich mich nicht mehr an den Namen des exzellenten Schauspielers erinnern, der hier die Rolle gespielt hat.

 

 

Frage: Steht vielleicht in nächster Zeit ein weiteres Projekt mit Ihnen an, z.B. ein neuer Film oder eine neue Serie?

 

Es kommen dauernd Rollen – demnächst stehen weitere Folgen von den Simpsons an, worauf ich mich sehr freue.

 

 

Frage: Sind Sie mit anderen Synchronsprechern aus München befreundet, z.B. Kai Taschner, Jan Odle, Thomas Rau?

 

Mit Kai Taschner habe ich in dem Spielfilm Die Stunde Null zusammengespielt – seitdem sind wir bestens befreundet. Jan Odle kenne ich seitdem er 3 Jahre alt war. Als er 5 war, habe ich seine Eltern gefragt, ob er vielleicht Lust hätte, Synchron zu machen. Da er natürlich klein war und noch nicht lesen konnte, habe ich ihn auf den Hocker gehievt und habe ihm seine Texte vorgesprochen. Er hat das Handwerk sofort kapiert und der Rest ist Geschichte – einer meiner schönsten Freuden ist jetzt unter seiner Regie zu synchronisieren. Er hat einiges von mir gelernt, und ich von ihm! Thomas Rau kenne ich selbstverständlich wie auch viele andere Kollegen. Mit einigen führe ich jahrelange Freundschaften aber die Liste wäre zu lang für dieses Interview.

 

 

Frage: Führen Sie auch Dialogregie oder schreiben Sie Dialogbücher?

 

Ja – beides.

 

 

Frage: Spielen Sie auch Theater?

 

Ja, aber aufgrund einer hoffentlich vorübergehenden Gehbehinderung ( Folgen eines Bandscheibenvorfalls) kommen Theaterspiel oder Film momentan nicht in Frage.

 

 

 

Vielen Dank an Donald Arthur, dass er sich die Zeit genommen hat, mir diese Fragen zu beantworten ...!

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